Es ist wie bei der Erstellung von Anboten:
Man steht vor der Wahl, es oberflächlich und billig zu machen, und nur einen sehr geringen Rücklauf an Antworten bzw. Kundenreaktionen zu erhalten – oder man macht es gründlich und kann mit einer hohen Trefferquote rechnen. Wir haben uns für gründliches Arbeiten mit hoher Trefferquote entschieden und haben dafür auch höheren Aufwand.

Warum das?

Man sollte sich nichts vormachen: Die Jury, die über Annahme oder Ablehnung Ihres Antrages entscheidet, setzt sich immer aus erfahrenen Top-Experten zusammen. Praktisch alle haben schon viele Anträge gesehen bzw. auch selbst geschrieben. Sie entdecken mit sicherem Auge Fehler bzw. Schwächen in Ihrem Antrag. Das mussten wir selbst bei jenen unserer Anträge erfahren, die abgelehnt wurden. Aber im Grunde hatten wir bei jenen Anträgen, die abgelehnt worden waren, bereits bei der Antragsabgabe kein besonders gutes Gefühl.

Heute wissen wir:
Einen Antrag abzugeben, von dem man nicht selbst völlig überzeugt ist – und am besten auch andere völlig überzeugt sind – , und zwar bis in die letzte Faser, hat bei einer durchschnittlichen Erfolgsquote von 1:10 in manchen überlaufenen Förderschienen keinen Sinn.
Ein gutes Selbsttestkriterium, um die Qualität eines Antrags zu überprüfen ist: Fragt man Sie einen Monat nach der Abgabe, ob Sie im Antrag gerne irgend etwas ein wenig anders gestaltet hätten, sollte die Antwort lauten: "Nein, es passt so.". Schaffen Sie es, diese Frage und diesen Zustand zeitlich mindestens einen Monat vorziehen, dann haben Sie schon zu 75% gewonnen.

Schwächen im Antrag, die dann in einem ablehnenden Jury-Urteil angegeben werden, sind fast immer auch tatsächliche Schwächen des Antrags, wenn man als Autor bzw. Verantwortlicher ehrlich ist. Im Idealfall hat ein Antrag keine vorab erkennbaren Schwächen. Im zweitbesten Fall wird der Antrag angenommen, aber die Jury empfiehlt oder fordert, vor Vertragsabschluss noch einige Schwächen im Antrag auszubügeln.

Es geht aber nicht nur darum, einen Antrag trotz einer verdeckten Schwäche "irgendwie" durchzubringen. Jede Schwäche im Projektdesign fällt Ihnen sofort bei der Umsetzung von Tag 1 bis zum Projektabschluss, z. B. nach drei Jahren, auf den Kopf – ganz besonders als Projektkoordinator aber auch als Partner. Sie spüren Designschwächen bereits beim Kick-Off-Meeting ganz am Anfang des Projektes an der mangelnden Motivation aller Mitwirkenden.